Zunächst braucht man ein Szenario, daß die Weltpresse beherrscht und so von der kleinen Affäre des Präsidenten ablenkt. Dazu kreiert man einen Konflikt mit Albanien - "Flüchtlingsbilder" werden im Studio nachgestellt und den TV-Anstalten als authentisches Material verkauft. Und die Presse springt drauf an, Berichte über die Liasion werden in den hinteren Teil der Zeitungen unter "Lifestyle" verbannt. Teil 2 ist die Erfindung von "Good Old Shoe" Mr. Shoeman (
Woody Harrelson), einem amerikanischen Soldaten, der von den feindlichen Reihen gefangengehalten wird - und der bald zum Volkshelden wird...
Selten reagierte Hollywood so schnell wie im Falle von "Wag The Dog": Die Meldungen über eine angebliche Affäre von "Mr. President" Bill Clinton mit einer Praktikantin waren noch kaum in den Zeitungen, da kam Barry Levinsons Film in die Kinos. Und die anschließende Irak-Krise Anfang 1998 muß er wohl mehr geahnt haben. Aber vielleicht ist all das, was in dieser Satire so überzeichnet dargestellt wird, doch nicht so weit hergeholt? In jedem Fall glänzt der Streifen mit einem Drehbuch, daß zumindest in der ersten Hälfte ein wahres Dialog-Feuerwerk versprüht. Selten sah man Robert De Niro so nahezu unauffällig spielen, dafür kann Dustin Hoffman in der Rolle des Hollywood-Produzenten brillieren. Zurecht gab es sowohl für ihn als auch für das Buch eine "OSCAR"-Nominierung.