Doch dafür hat die Hauptfigur der Geschichte eigentlich zunächst überhaupt keinen Sinn. Der schüchterne Dortmunder Bierfahrer Hannes Weber (
Joachim Krol) will an diesen Ort, der rund 300 Kilometer nördlich des Polarkreises liegt, um am 1. Internationalen Wettbewerb für Kursbuchleser teilzunehmen; Hannes kennt die Zugfahrpläne ganz Europas. Um Urlaub für dieses besondere Ereignis zu bekommen, muss er bei seinem Chef schlagkräftige Argumente auffahren, die ihm unwissend fast zum Verhängnis werden...
Während Hannes nach Finnland fährt, wird sein Chef leblos aufgefunden und Hannes ist der Hauptverdächtige. Der bekommt davon nichts mit, zumal er im Zug die Finnin Sirpa (
Outi Mäenpää) trifft, deren größter Wunsch eine eigene Rosenzucht ist. Beide sind im Prinzip völlig gegensätzlich, doch sie bauen ein Band des Verständnisses und zärtlicher Gefühle auf. Doch schon bald sollen sich ihre Wege wieder trennen und Kommissar Stefan Fanck (
Peter Lohmeyer) macht den beiden das Leben zusätzlich schwer.
Regisseur Peter Lohmeyer setzt bei "Zugvögel...einmal nach Inari" eine sehr eigene Erzähltechnik um, die bisweilen an beliebte TV-Soaps erinnert: Er springt zwischen den verschiedenen Handlungssträngen hin und her. Hier der verträumt-naive Hannes Weber, der nur eins im Kopf hat: Aller Welt zu beweisen, dass er der beste Kursbuchleser ist und dabei fast die Liebe übersieht. Dort der Kommissar, der einen Mordfall aufzuklären hat *Köstlich hierbei die "Harry - Stephan"-Dialonge mit seinem Assistenten. Als besonderes Bonbon wirkt zusätzlich noch die wunderschöne Landschaft, die jedem, der noch nicht im hohen Norden war Appetit auf mehr macht. Fazit: Ein deutscher Film der besseren Sorte.