Weihnachten ist bekanntlich die glücklichste, friedlichste und wunderbarste Zeit des Jahres. Glocken erklingen, liebevoll verpackte Geschenke werden ausgetauscht und Familien scheuen keine Kosten und Mühen, um einander Freude zu bereiten. Es ist ein besonderer Feiertag, den jeder bedingungslos liebt und schätzt. jeder ? Nun, fast jeder. Denn aus einer Schneeflocke hoch oben auf dem Gipfel des Berges Mount Crumpit starrt ein griesgrämiger Höhlenbewohner hinab auf die von weihnachtlicher Freude erfüllten Häuser von Whoville, dessen Bewohner aufgeregt die letzten Vorbereitungen zum Fest treffen. Erst reicht sein Gesichtsausdruck von düster bis dunkel, doch schließlich mündet er in ein böswilliges, die Lippen verzerrendes Grinsen. Über seinem Kopf leuchtet eine Glühbirne auf, und er hat eine Idee... eine wundervolle, furchtbare Idee.
Das ist der gemeine, niederträchtige, hinterlistige, schelmische, schlüpfrige, schlimme, fiese, ärgerliche, schlecht gelaunte, böse, rücksichtslose, intolerante, absolut unverbesserliche, übel riechende und nicht sehr nette Grinch (
Jim Carrey)! Und dieser Grinch hat jene Likör schlürfenden Freudengesichter gehörig satt. Warum ist der Grinch so, nun... grinchig? Niemand weiß es, nicht einmal sein treuer Gefährte, der stets unterdrückte Hund Max. Aber was auch immer der Grund sein mag - Weihnachten ist zurück und der Grinch hat sich vorgenommen, es zu stehlen.
Der Grinch ist insbesondere vom Anblick der unbändigen Feierfreude der Whos angewidert. Auch ein kurzer Besuch in Whoville, in der die Bewohner im die Fröhlichkeit des Festes näher bringen wollen, gerät zum Fiasko. Aber der Grinch beschließt wieder zu kommen: Als Weihnachtsmann verkleidet entwendet er feinsäuberlich alle geschenke, Speisen und Dekorationen in Whoville, die auch nur entfernt an Weihnachten erinnern. Während seiner Diebestour begegnet er erneut Cindy Lou Who (
Taylor Momsen), die als Einzige kein Weihnachtsfan ist. Sie findet, dass alle so beschäftigt sind mit Einkäufen und mit allen anderen wichtigen Erledigungen, und fragt sich, was wohl die wirkliche Bedeutung des Weihnachtsfestes ist. Ihr Vater, der Postbeamte Lou (
Bill Irvin), ist ihr keine große Hilfe, und Mutter Betty Lou (
Molly Shannon) ist nur darauf aus, Martha May Whovier (
Christine Baranski) im Whobilation-Beleuchtungswettbewerb auszustechen. Cindy beschließt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und versucht, so viel wie möglich über den Grinch zu erfahren: Wer er ist, warum er Weihnachten nicht mag und warum alle den Grinch so hassen...
1937 veröffentlichte Theodor S. Geissel alias "Dr. Seuss" "How The Grinch Stole Christmas", eine Geschichte, die zum Klassiker werden sollte. Ihre Popularität verdankt sie nicht zuletzt einer Hörspielversion, in der Gruseldarsteller Boris Karloff dem "Grinch" die Stimme gab. 1966 wurde der Stoff schon einmal verfilmt - in den Augen des Erfinders so gut, dass er und in seiner Nachfolge seine Witwe lange zögerten, ehe sie nun die Rechte für eine weitere Verfilmung des Stoffes freigaben. Mit Jim Carrey in der Hauptrolle hat Regisseur Jon Howard einen Glücksgriff getan. Seine Mimik und seine Bewegungen in dem grünen Kostüm sind so grichig, dass man keinen Zweifel an der Echtheit dieser Figur hat. Nachteilig wirkt sich allerdings aus, dass die Geschichte vom Grinch bisher kaum einer im deutschsprachigen Raum kennt. Und da ist dann einiges schon sehr seltsam. Immerhin erhielt der Streifen 3 "OSCAR"-Nominierungen - für die Maske erhielt Altmeister Rick Baker dann auch die begehrte Trophäe.