Das allerdings erweist sich als nicht so leicht. Kaminski wird von seiner Tochter Miriam (
Amira Casar) und einem Kreis von Vertrauten abgeschirmt, was Zöllners Vorhaben erheblich erschwert. Aber er ist zu allem entschlossen: Zöllner besticht die Haushälterin, um endlich mit Kaminski allein zu sein, er wird die strenge Tochter und den besorgten Arzt los, und er durchsucht das Haus vom Dachgeschoss bis zum Keller. Er liest die privatesten Briefe, er findet Kaminskis geheim gehaltenes Spätwerk, und er spielt schließlich seinen größten Trumpf aus: Therese Lessing (
Geraldine Chaplin), die große Liebe und Muse Kaminskis aus lang vergangenen Tagen. Und Zöllner weiß, wo sie zu finden ist. Kaminski will Therese unbedingt noch einmal sehen, und Zöllner ergreift die Gelegenheit beim Schopf: Gemeinsam machen sie sich auf die Fahrt quer durch Europa.
Das ungleiche Paar erlebt eine Reise voller Hindernissen und Verwicklungen: Sie begegnen Landstreichern, Kunstredakteuren, Autodieben, Malern und Prostituierten. Sie begegnen Menschen aus ihrer beider Vergangenheit, und sie stellen fest, dass sie einander ähnlicher sind, als sie je vermutet hätten. Nach und nach lernt Zöllner alles zu bezweifeln, was er für sicher gehalten hat, und er lernt zu verstehen, dass er Manuel Kaminski, dem meisterhaften Manipulator, ob blind oder nicht, in keiner Weise gewachsen ist. Aber auch Kaminski muss verdrängten Wahrheiten über sein Leben ins Auge sehen...