Am Rande der Gibson-Wüste leben in einem kleinen Dorf namens Jigalong die beiden Schwestern Molly (
Everlyn Sampi), 14, und Daisy (
Tianna Sansbury), 8, sowie ihre Cousine Gracie (
Laura Monaghan), 10. Ihre Mütter Maude (
Ningali Lawford) und Mavis (
Deborah Mailman) sind Aborigines, ihre Väter weiße Wanderarbeiter. Sie bauten den Zaun, der nun direkt durch Jigalong und durch die Wüste führt. Dieser Zaun - auch bekannt als No. 1 Rabbit-Proof Fence - wurde als Schutz vor Kaninchenplagen errichtet. Er zieht sich von Norden nach Süden durch den gesamten australischen Kontinent. Die örtlichen Behörden informieren Chief Protector Neville über die Existenz dieser drei Mischlingskinder. Eine sofortige Überführung in das Erziehungsheim Camp River Moore, nördlich von Perth gelegen, wird angeordnet. Constable Riggs (
Jason Clarke) erhält die Order, die Mädchen in Jigalong abzuholen. Nur mit Gewalt gelingt es ihm, die Mädchen von ihren Müttern loszureißen und ins Auto zu befördern. Molly, Gracie und Daisy trennen bald 1.500 Meilen von ihrem Zuhause. Mit dem Auto, dem Zug und dem Boot werden sie quer durch das Land nach Camp Moore River gebracht.
Camp Moore River ist ein unfreundlicher, trostloser Ort mit Lagerbaracken als Unterkunft. Der Lageraufpasser David Moodoo (
David Gulpilil) ist Aborigine und erfahrener Spurensucher. Er achtet streng darauf, dass keines der Kinder flieht. Sollte es dennoch einem gelingen, spürt er es schnell in der ausgedörrten Wildnis wieder auf und bringt es zurück ins Camp. Die Strafe für Ausreißer bedeutet tagelange Einzelhaft in einer winzigen Zelle, der sengenden Sonne Australiens ausgesetzt. Schon am ersten Tag erkennt Molly, welche Gefahr eine Flucht bedeuten kann. Dennoch beschließt sie, den Versuch zu wagen. Schon am darauf folgenden Tag bietet sich eine Gelegenheit zur Flucht. Als ein Sturm aufkommt, ruft Molly Gracie und Daisy zu sich und eröffnet ihnen, dass sie jetzt zurück nach Hause gehen werden - und zwar zu Fuß. Gracie und Daisy schauen einander zweifelnd an, doch Molly ist fest entschlossen. Sie wird gehen, notfalls auch ohne Gracie und Daisy. Aber alleine zurückbleiben wollen die kleineren Mädchen nicht. Also folgen sie Molly. Sie führt sie aus dem Camp heraus, durchquert mit ihnen einen Fluss, um keine Spuren zu hinterlassen. Von dort aus beginnt ihr Heimweg...
Für einen Blockbuster-Regisseur wie Phillip Noyce ein mutiges Unterfangen, sich diesem Buch von Doris Pilkington zu widmen – übrigens fast gleichzeitig mit der starbesetzten Verfilmung von Graham Greenes
"Der stille Amerikaner". Heraus gekommen ist denn auch ein kleiner ambitionierter Film über das Leben der Aborigines, der wohl nur diejenigen Zuschauer erreichen wird, die sich für das Schicksal dieses Volksstammes ohnehin schon interessieren. Für die Filmmusik konnte übrigens immerhin Peter Gabriel gewonnen werden – was dem Film eine "Golden Globe"-Nominierung einbrachte.