Es war also einmal - eine internationale Spitzenagentin, die bei der Mission scheiterte, den besten Mann der Gegenseite auszuschalten. Denn wie sich herausstellte, hatte ihr Gegner umgekehrt denselben Auftrag. Schließlich versagten beide, obwohl es keine zwei Spione gegeben hatte, die cleverer, cooler, eleganter und gefährlicher waren als sie. Denn die beiden verliebten sich ineinander, schlossen den Bund der Ehe und zogen sich aus dem Spionagegeschäft zurück. Und wenn sie nicht gestorben sind... dann haben sie vermutlich schnuckelige Kinder und sehnen sich nur nach ihren Himmelfahrtskommandos zurück, wenn ihnen der riskanteste aller Spezialaufträge dafür Zeit lässt - die Elternschaft.
Dass es sich bei diesen beiden Spionen um ihre Mutter Ingrid und ihren Vater Gregorio Cortez (
Antonio Banderas) handelt, ahnen die Kinder nicht im Traum. Umso radikaler ist die Verwunderung der Geschwister, als ihre Eltern eines Tages zu einer ominösen "Tante Gradenko" (
Teri Hatcher) aufbrechen - und ihr Onkel Felix (
Cheech Marin) sie kurz darauf plötzlich in einen Geheimgang zerrt, als im ganzen Haus Alarmsignale ausgelöst werden. Nun geht alles ganz schnell: Die Cortez-Kids erfahren von der wahren Identität ihrer Eltern und flüchten in einem wundersamen U- und Schnellboot, nachdem ihr Onkel von einer Menge maskierter Mistkerle gefangen wird. Sie sollen sich einprägen, dass das "dritte Gehirn" existiere, hatte er noch gesagt, und dass sie Unterschlupf auf einer Sicherheitsinsel finden werden. Und im Geheimversteck des Cortez-Clans, eigens für Notfälle präpariert, merken Carmen und Juni rasch, wie ernst die Lage ist - und finden doch bei aller Sorge um ihre Eltern zunehmend Spaß am Geschehen...
Dass ausgerechnet
"Desperado" Robert Rodriguez diesen Kinder-Film inszeniert hat, scheint über weite Phasen fast unglaublich: Sehr auf die junge Zielgruppe zugeschnitten agiert beispielsweise Antonio Banderas hier als braver Brillenträger. Aber wie das in solchen Filmen so ist: Die Kinder sind eh die Stars und die Erwachsenen dienen eigentlich mehr dazu, mit ihren prominenten Namen auch breitere Schichten in die Kinosäle zu locken. Bei "Spy Kids" dürften auch die ihr Vergnügen haben. Leider merkt man, dass für den Dreh und die Nachbearbeitung wohl nicht all zu viel Zeit zu Verfügung stand: Einige Szenen wirken doch wie frisch aus einem Videospiel kopiert - nur dass in den meisten Spielen dann die Animation und Verbindung der Akteure mit dem Hintergrund besser ist...