In der nächsten Stadt schafft es Elmer auch, Sharon näher zu kommen; immerhin frühstücken sie gemeinsam und er kann ihr zumindest suggerieren, er habe auch eine Ader für die Religion. Die kann er bei Sharons nächsten Auftritt dann auch voll ausleben, als er der versammelten Gemeinde erzählt, wie er, der trickreiche Vertreter, durch die Bibel geläutert wurde. Von da an haben die Gläubigen zwei Vorbilder: Schwester Sharon und Bruder Elmer. Das letztere kein Heiliger ist, davon kann unter anderem die Prostituierte Lulu Bains (
Shirley Jones) ein Lied singen, die schon in der nächsten Stadt wieder auf ihn warten soll...
Ist "Elmer Gantry" nun ein Loblied auf den Glauben und auf die Menschen, die ihn abseits der Amtskirche verkünden und vertreten oder eine dramatisch-tragische Satire auf die in den USA umherreisenden selbsternannten Heilsbringer ...? Nun, sicher von beidem etwas... Regisseur Richard Brooks erstellte hier nach einem Roman von Sinclair Lewis ein sehr ausgewogenes Drehbuch und versammelte ein ausgezeichnetes Ensemble um sich. Allen voran Burt Lancaster, der - wie Nebendarstellerin Shirley Jones - mit dem "OSCAR" ausgezeichnet wurde. Aber auch Jean Simmons, die leider nicht mit einer "OSCAR"-Nominierung bedacht wurde, weiß mit ihrem Charme über die gesamten zwei ein halb Stunden zu überzeugen.