Und es sollen genügend Steine auf Jacks Weg liegen. Zuerst findet eine Reporterin heraus, dass er einmal am Rande einer Anti-Vietnam-Demonstration in Chicago verhaftet wurde, und dann seinen Einfluss geltend zu machen, um die Sache aus den Akten zu löschen. Dann erklärt die Friseuse Cashmeere McLeod (
Gia Carides), sie habe eine Sex-Affäre mit dem "Möchtegern-Präsidenten" gehabt. Gemeinsam mit der zusätzlich an Bord geholten Wahlkampfmanagerin Libby Holden (
Kathy Bates), mit der Stanton schon einmal zusammenarbeitete, die aber die letzten Jahre in psychiatrischer Behandlung verbrachte, gelingt es ihm allerdings auch diese Krise zu überstehen. Und doch scheint das Image angekratzt...
Eigentlich sollte und wollte Tom Hanks die Hauptrolle in "Primary Colors" von Regie-Veteran Mike Nichols (
"Die Reifeprüfung" spielen. Er sagte aber aus demselben Grunde ab, aus dem der Film den meisten Zuschauern zusagen wird: Der Name Bill Clinton fällt kein einziges Mal, aber er ist allgegenwärtig. Dazu trägt vor allem John Travolta mit seiner erstklassigen Darstellung bei, die auch optisch ein ums andere Mal frappierende Ähnlichkeiten erkennen lässt. Der Film selbst läuft zunächst etwas zäh an. Gerade der deutsche Zuschauer muss sich erst einmal in die aufgebotene Wahlkampfmaschinerie, die hier schon bei den Vorwahlen zu Tage tritt, gewöhnen. Nach einer guten Dreiviertelstunde gewinnt "Mit aller Macht - Primary Colors" aber mehr an Fahrt und Witz, so dass daraus am Ende noch eine sehr gelungene Satire mit Zeitbezug wurde. Für das Drehbuch und Kathy Bates (Neben-)Darstellung gab es jeweils eine "OSCAR"-Nominierung.